Beim Schlafen nur durch ein Stück Stoff von der einen umgebenden Natur getrennt - das ist des Outdoorers Himmelreich, sofern man nicht friert.
Für Wärme sollen Schlafsack und Isomatte sorgen - aber auch hier gibt es kleine, aber feine Unterschiede.

Die Temperaturangabe auf den Schlafsäcken sind mit Vorsicht zu genießen, sie sind nach einem standardisierten Verfahren ermittelt und Bumms.
Manch einer friert schneller als jemand anderes.
Generell unterscheidet man bei Schlafsäcken nach der Füllung, es gibt Kunstfaser und Daune. Hier ein kleiner Überlick:

Nach Jahren in einem bzw diversen KuFa-Schlafsäcken legte ich mir 2006 einen Daunenschlafsack zu und muß sagen - nie wieder KuFa, zumindest bei einem "Normal-Einsatz".

Das "Feeling" ist einfach anders; ein wesentlich angenehmeres Schlafklima und eine höhere Wärmeleistung haben mich überzeugt. Die Nachteile (eigentlich ist es nur eine höhere Empfindlichkeit der Daunen, falls sie mal nass werden sollten) halte ich für sehr verträglich.

Für Wintertouren habe ich einen KuFa-Schlafsack: dick und schwer, aber waaaarm und bezahlbar.

Lagerung:

Schlafsäcke sollten niemals im Transportbeutel gelagert werden - das wirkst sich negativ auf die Füllung aus, egal ob KuFa oder Daune. Zum Transport sind die Packsäcke natürlich super, aber zuhause sollte man Schlafsäcke immer "offen" lagern. Dazu den Schlafsack einfach locker in einen alten Kissenbezug stecken und möglichst ungequetscht lagern. Das verlängert die Lebensdauer eines Schlafsackes um Jahre. Man kann Schlafsäcke auch aufhängen - sofern man Platz dafür hat.

Transport & Unterwegs:

Außerdem "rollt" man Schlafsäcke nicht, sondern stopft sie in den Transportsack. Beim Rollen reisst man ungewollt die Füllung auseinander, was natürlich nicht im Sinne des Erfinders und Ourtdoorers ist und sich negativ auf die Wärmeleistung auswirkt. Also: Transportsack auf, eine Ecke des Schlafsacks packen und reinstopfen. Das ist alles.

Wen's interessiert, ich habe einen MARMOT Sawtooth 2, 220cm Länge, 1,3kg. Hat mal im Angebot 99 EUR gekostet (statt 180 EUR).

Der Winterschlafsack ist ein Carinthia Lite ES / 2,8 kg / ca. 230 EUR

Isomatten dienen nicht nur dazu, bequem zu liegen, sondern vor allem dazu WARM zu liegen.
Der beste Schlafsack nützt nichts, wenn zwischen Boden und Körper eine Kältebrücke ensteht - die Kälte kriecht durch den Schlafsack und man friert.

Es gibt verschiedene Varianten von Isomatten:

Die luftgefüllten Matten (Teil 1: selbstaufblasend)
Sie sind nicht zu verwechseln mit Luftmatrazen, deren Isolationsschicht nur aus der Luft besteht, die in eine Kammer gepustet wird.
Die Selbstaufblasenen - der bekannteste Hersteller ist wohl Therm-A-Rest - haben meist einen Kern aus Schaumstoff, der sich im ausgerollten Zustand und geöffnetem Ventil ausdehnt und so die Luft "in die Matte saugt".
Die Wärmeisolation entsteht also durch die Komibation aus Schaumstoff und Luft. Diese Matten gibt es in vielen Variantionen und Dicken. Natürlich darf man nicht vergessen, daß Löcher oder ein Riss in der Matte (durch spitze Steine oder Funkenflug) unbedingt verhindern werden sollten - denn ohne Luftfüllung ist es nicht weit her mit der Isolation. Meist kann man aber kleine Löcher / Risse mit Sekundenkleber und einem Flicken reparieren.
Die dickeren Matten wiegen natürlich mehr als die abgespeckten Versionen; diese Leichtversionen (gedacht für Rucksacktouren) haben auch meist eine etwas geringere Isolationsleistung, da anderer bzw weniger Schaumstoff in der Matte ist.

Nachdem ich jahrelang nur auf ganz dünnen Isomatten (bestehend aus einer alubeschichteten, sehr dünnen Schaumstoffmatte) benutze ich seit vielen Jahren eine Therm-A-Rest ProLite L. Sie ist mit ca. 900gr relativ leicht und kann ziemlich klein zusammen gerollt werden, so daß zusammen mit dem Schlafsack in das untere Fach eines Treckingrucksackes passt.

Für reine Standlager, bei denen Packmaß und Transport nicht entscheidend sind, benutze ich mittlerweile eine "Altherren-Matte" mit knapp 5cm Liegehöhe. Die ist natürlich deutlich größer im Packmaß und auch mit 1,5 kg schwerer.

Die luftgefüllten Matten (Teil 2: nicht selbstaufblasend):

Hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan - diese Matten muss man händisch aufpumpen, sie ziehen also nicht selber die Luft ein (so wie die selbstaufblasenden Matten), sind aber keineswegs mit den "Luftmatrazen" der Campingsauflüge früherer Zeiten zu verwechseln: Luftmatrazen bieten sehr wenig bis keine Isolation, da sie NUR mit Luft gefüllt sind.

Die neuen Generationen hingegen vereinen den Komfort einer Luftmatraze mit einer guten bis sehr guten Isolationsleistung. Hier gibt es im Grunde zwei verschiedene Systeme:

a) die Matten mit einer Daunen- oder Synthetikfaserfüllung, die für die Isolation sorgen. Hier ist Exped der Vorreiter. Diese Matten sollte man nicht mit den Mund aufblasen, da die Atemfeuchtigkeit der Füllung schaden könnte. Dafür haben die Matten eine eingebaute Handpumpe, mit der man die Matte recht zügig schlafbereit bekommt. Man findet sie im netz unter "DownMat" oder "SynMat".

b ) die Matten ohne Füllung, aber mit ausgefuchstem Kammersystem. Da ist Them-a-rest der Klassenprimus. Einige Mattenmodelle haben einen vergleichbar hohen Isolationswert wie die Modelle mit Synthetikfüllung, sind aber leichter und kleiner im Packmaß. Da sie ohne Füllung auskommen, kann man sie getrost mit dem Mund aufpusten. Einziger (subjektiver) Nachteil: viele von den Matten "knistern", wenn man sich darauf umdreht. Das liegt an den vielen Kammern mit aufgedampfter Beschichtung, die im Inneren für die Isolation sorgen. Man findet sie im Netz unter "NeoAir".

Die Frage des Schlafkomfort kann man nicht als "gut" oder "nicht gut" beantworten. Viele Nutzer empfinden den luftbettartigen Komfort als großartig und echten Luxus bei voller Rucksaucktauglichkeit. Andere hingen (ich gehöre dazu) mögen das "zu weiche" oder "schwabbelige" Liegegefühl nicht. Nicht desto trotz sind das sehr interessante Produkte - am Besten einfach mal ausprobieren, ob es was für einen selbst ist.

Die Schaummatten:
Diese Matten verzichten auf eine Luftfüllung. Das Material ist PE- oder EVA-Schaum, welcher gleichzeitig fest und doch flexibel ist. Die Isolation ist gut, da der Schaum sehr dicht ist und die Körperwärme nicht in den Boden weiterleitet. Der fast unschlagbare Vorteil dieser Matten ist ihre Robustheit: ein spitzer Stein hat sich in den Schaum gebohrt? Ein kleiner Riss? Na und? Schaummatten sind fast unkaputtbar und dazu noch leicht.

EVA ist deutlich hochwertiger (aber auch teurer) als PE-Schaum, da EVA geschlossene Zellen hat und somit kein Wasser aufnimmt. Außerdem hat der Schaumstoff eine höhere Elastizität als "billiger" Schaum - diese können sich mit der Zeit "plattliegen"

Ich persönlich vermisse aber den Komfort einer luftgefüllten Matte (auch wenn diese nur 3cm dick ist), auch wenn einige Schaumatten bis zu 2 cm dick sind.
Allerdings sind sie perfekt dazu geeignet, eine luftgefüllte Matte zu "unterstützen" - wenn man im Winter zeltet, kann eine Schaummatte unter einer luftgefüllten deren Isolationsleistung beträchtlich steigern. Genau zu diesem Zweck habe ich mir eine solche Matte zugelgt, da einige Modelle ziemlich preisgünstig zu haben sind.

Ein klares Manko (für mich) der Schaummatten ist das Packmaß - daß die meisten Versionen einfach aufgerollt werden (es gibt auch einige Modelle, die zusammen gefaltet werden), sind sie natürlich recht sperrig.

Anm.: Dank an Kosiman für's Überprüfen und Bestätigen der oben stehenden Behauptungen. "Kosiman approved" ;-)