BERLINER HÖHENWEG 2009

Reiseberichte.com

Der Berliner Höhenweg wird von der DAV Sektion Berlin betreut und gepflegt. Er hat 8 Etappen; den sehr gut gemachten Flyer der Sektion Berlin über den Weg und die Hütten gibt es hier zum Download: Zillertaler Runde / Berliner Höhenweg

 

Land: Österreich

Region: Tirol / Zillertal

Reisezeitraum:

30. Juli 09 - 09. August 09

 

Tag 1

Anreise / Finkenberg, 910m > Gamshütte, 1921m

Aufstiegsmeter: 1036m - Abstiegsmeter: 0m

 

Unsere seit langem geplante Begehung des Berliner Höhenweges startet am 30. Juli 09 mit der gemeinsamen Anreise von Clemens und mir; der Dritte im Bunde - Marek - ist bereits tagsüber mit dem Flieger nach Innsbruck gereist.

Clemens und ich reisen aus Bremen bzw Wolfsburg gemeinsam per Auto an. Morgens um 7 Uhr (am 31. Juli) sind wir nach 7,5 Stunden Fahrt an der Jugenherberge in Innsbruck, vor deren Tür Marek bereits steht. Nach einem großen Hallo geht die Fahrt weiter nach Finkenberg, von wo wir starten wollen.

Nach knapp 60km erreichen wir Finkenberg und nach Auskunft im Gemeindebüro können wir unseren Wagen am örtlichen Sportplatz stehen lassen, von dort startet auch der Weg auf die Gamshütte.

Der Weg führt sanft ansteigend durch den Wald, mit unzählbaren (aber gut begehbaren) Kehren schraubt er sich knapp 1000 Höhenmeter nach oben.

Das Wetter ist diesig, wir laufen durch die Wolken und entkommen ihnen erst nach 3 Stunden, als wir gegen 12 Uhr auf der Gamshütte eintrudeln. Nach einer durchfahrenen Nacht und aus dem Flachland kommend war der Aufstieg schon nicht so ohne, was die Kondition angeht.

Die Hütte ist klasse: echt klein, urgemütlich und die Hüttenwirte wirklich nett - da merkt man, daß es auch noch Hüttenwirte aus Leidenschaft gibt! Wir beziehen unser Matrazenlager und nach Speis und (diversen) Bieren geht's in den Hüttenschlafsack.

 

Hütte: Note 1!

Wirte: Note 1 - sehr nett, schaffen eine schöne Atmosphäre.

Weg: mäßig anstrengend, technisch einfach


Tag 2

Gamshütte, 1921m > Friesenberghaus, 2498m

Aufstiegsmeter: 1130m - Abstiegsmeter: 561m

 

Gegen 8 Uhr starten wir zu einer der beiden langen Etappen des Berliner Höhenweges. Sie ist mit 9 Stunden beschrieben und die werden wir (mit Pausen) sogar überschreiten.

Wir packen mit allen anderen Gästen unser Rucksäcke und machen uns auf den Weg. Recht steil ansteigend ist es genau das richtige für so drei Raucher wie uns... Danach führt der Weg erst einmal recht sanft auf gleicher Höhe, aber im Laufe des Tages haben wir so einige knackige Auf- und Abstiege zu bewältigen. Nachdem Clemens bereits mit zwickendem Rücken angereist ist, bekommt er auf der Etappe echte Probleme mit seinem linken Knie. Das wird den Tag über immer schlimmer, so daß er noch mehr geschafft ist als wir beim Erreichen des Friesenberghauses. Auf dem Weg treffen wir das erste Mal auf drei Jungs, die uns bzw Clemens ihre Hilfe anbieten. Nichts desto Trotz macht Clemens weiter, am Ende des Tages hat uns diese Etappe alle geschlaucht, auch viele der anderen Grüppchen, die heute mit uns die Etappe gelaufen sind. Die Hütte ist deutlich größer und irgendwie nicht so symphatisch wie die Gamshütte; sie hat Seminarräume, aber dafür einen sehr knapp bemessenen Gastraum - das Essen ist gut, aber die Bedienung eher effektiv als freundlich.

Wir verbringen den Abend am Tisch mit zwei Jungs aus Franken und den drei Jungs, die wir bereits auf dem Weg getroffen haben.

 

Hütte: Note 3 bis 4

Wirt / Bedienung: Note 4

Weg: teilweise sehr anstrengend, die letzten 2 Stunden ziehen sich sehr. Technisch relativ einfach.


Tag 3

Friesenberghaus, 2498m > Olpererhütte, 2389m

Aufstiegsmeter: 196m - Abstiegsmeter: 297m

 

Nach einer stickigen Nacht (bis eine Dame mitten in der Nacht das Fenster aufriss) starten wir gegen halb neun in Richtung Olperer Hütte. Die Etappe heute ist mit 2 Stunden angesetzt, was Clemo's Knieproblemen sehr entgegen kommt.

Wir beschliessen, rüber zu gehen und dann zu schauen, wie und ob es weiter geht. Clemens bekommt meine Teleskopstöcke, um das Knie wenigstens etwas entlasten zu können.

Andere Gruppen nutzen den "kurzen" Tag, um entweder den Hohen Riffler direkt am Friesenberghaus zu erklimmen, oder die Olpererhütte gleich zu überspringen und zum Furtschagelhaus durch zu laufen.

Auf dem Weg treffen wir auf Uli, einen unserer Tischnachbarn vom Vorabend. Ein sehr netter Bursche, dessen beiden Kumpels Lorenz und Michael erst noch auf den Riffler wollen.

Wir gehen den Weg bis zur Olpererhütte zusammen mit Uli, der uns erzählt, daß die drei sich vom GOC kennen, der sogar eine eigene Sektion im DAV ist.

Auf der Olpererhütte angekommen beschliessen Marek, Clemens und ich, morgen einen Pausentag einzulegen, um Clemos Knie etwas Ruhe zu gönnen.

Die Olpererhütte ist niegelnagelneu, aber trotzdem sehr gemütlich mit wirklich netten Wirtsleuten und Bedienungen. Später treffen auch Lorenz und Michael ein, Ulis Weggefährten und gesellen sich zu uns, ebenso wir Thomas und Peter, zwei Jungs aus Franken. Es wird ein sehr lustiger Abend mit viel Bier, Gelächter und natürlich dem (bei meinen Touren schon traditionellen) Schweinespiel.

 

Hütte: Note 2

Wirt / Bedienung: Note 1 bis 2

Weg: kaum der Rede wert.


Tag 4

Pausentag auf der Olpererhütte

Gelaufene Meter zw. Tresen, Tisch, Toilette: ca. 120m

 

Am Morgen frühstücken wir mit den GOClern und finden es schade, daß wir uns aufgrund unseres Pausentages wohl auf dem Rest der Tour nicht mehr sehen werden, denn die drei sind ausgezeichnete Feierkumpane.

Wir wünschen ihnen alles Gute und verbringen den Tag mit Lesen, Bier trinken, essen, Biert trinken, Schweinespiel, Bier trinken... naja, und so weiter. Es scheint, als hätten wir den Pausentag nicht nur wegen diverser Wehwehchen (Clemens Knie, mein am Vortag verstauchter Knöchel, Mareks sieben Killerblasen an den Füßen) gut gewählt, sondern auch das Wetter ist ab dem späteren Vormittag fies: Regen, Regen, Regen.

Tag 5

Olpererhütte, 2389m > Furtschagelhaus, 2295m

Aufstiegsmeter: 503m - Abstiegsmeter: 599m

 

Der Tag fängt an, wie der vorherige aufgehört hat - mit Regen. Wir packen unsere Regensachen aus und machen uns auf den Weg zum Furtschagelhaus, 4 Stunden sind dafür angesagt. Man steigt etwa 1 Stunde von der Olpererhütte ab Richtung Schlegeisspeicher, den man auch von der Hütte aus sehen kann. der Weg ist gut, aber die Wassermassen suchen sich eigene Wege und teilweise ist der Pfad überspült. Clemos Knie konnte sich zwar erholen, aber gut ist es immer noch nicht. Die GOCler hatten uns am Tag zuvor eine SMS geschickt, daß es am Kiosk am Stausee Teleskopstöcke zu kaufen gibt; dies tut Clemens auch (außerdem plündern wir die Zigarettenvoräte des Kiosk) und dann machen wir uns auf den weiteren Weg. Dieser führt direkt am Stausee entlang auf einer Art Wirtschaftsweg. Nach ca. 1,5 Stunden ist am Ende des Sees, und der erstmal leichte Anstieg zum Haus beginnt. Es nieselt immer noch und windet - ganz wie zuhause in Norddeutschland. Nach weiteren 1,5 Stunden erreichen wir das Furtschagelhaus - welches aus allen Nähten platzt. Denn so wie wir auf der Olperer das Wetter ausgesessen haben, taten dies fast alle auf dem Furtschagelhaus auch, so auch die GOCler und Frankenjungs. Ein großes Hallo, Begrüßungsbier und Freude darüber, morgen gemeinsam über das Schönbichler Horn zur Berliner Hütte gehen zu können.

Am Abend beschliesst Clemens, aus der Tour bis auf Weiteres auszusteigen - seine Knie werden wohl die kommenden knackigen An- und vor allem Abstiege nicht überstehen. Er besteht darauf, daß wir beiden weiter laufen, wovon Marek und ich erstmal nicht begeistert sind. "Alle oder keiner" ist eigentlich unser LEitspruch, aber wir kennen Clemens (stur kann er sein!) und außerdem hätte jeder von uns genauso argumentiert wie er, denn im Grunde hat er Recht. Er will sich ein paar Tage in Mayrhofen auskurieren und ggf später wieder einsteigen. Die Hütte ist rappelvoll, weil sich Gruppen von zwei Tagen aufgestaut haben, die morgen alle mit uns weiter gehen werden. Nach einem Stoßgebet für besseres Wetter (und viele Bieren als Opfergaben), geht's ins 30-Mann-Matrazenlager.

 

Hütte: Note 2, ganz schick, Essen gut

Wirt: Note 2, resolut, aber trotzdem freundlich. Hat netterweise für uns auf der Berliner Hütte vorreserviert.

Weg: einfach zu laufen, teilweise Altherrenwandern.


Tag 6

Furtschagelhaus, 2295m > Berliner Hütte, 2044m

Aufstiegsmeter: 942m - Abstiegsmeter: 1193m

 

Augen auf, Fenster auf - das Wetter passt! Sonnenschein und blauer Himmel wo man hin schaut. Wir packen unsere Sachen und machen uns klar zum Aufstieg Richtung Schönbichler Horn (3133m), an dem der BHW vorbei führt. Clemens verabschiedet sich von uns und steigt ab Richtung Schlegeiesspeicher; wir hingegen mit etwas flauem Gefühl ob der Trennung auf in Richtung Berliner Hütte. Marek und ich schliessen und den GOClern als Weggefährten an. Der Auftsieg ist stetig, aber gut zu laufen - die Sonne tut das ihre dazu. Die Aussicht is phantastisch. Durch den Regen- / Pausentag sind natürlich viele Gruppen unterwegs, die sich aufgestaut haben, aber was soll's. Nach einem kürzeren, aber steilen Aufstieg kommen wir auf das Schönbichler Horn und drängen uns mit den anderen Grüppchen auf dem Gipfel - die Aussicht ist pantastisch, genau deswegen sind wir her gekommen. Wir verweilen etwa eine halbe Stunde oben und machen uns an den Abstieg. Dieser ist wirklich knackig - für Erfahrene ganz gut zu machen, trotzdem sollte man gut aufpassen und sich konzentrieren. Zum Glück sind Stahlseilsicherungen angebracht, die bis auf den etwas flacheren Grat führen. Etwa 60 Höhenmeter unter dem Gipfel befindet sich eine Gruppe, die sich um eine Frau mit Kopfverband schart - die Frau war gestolpert und hatte sich eine Platzwunde am Kopf zugezogen. Die Wunde wurde aber erstklassig erstversorgt und verbunden, so daß wir nach kurzer Rückfrage weiter gehen. In diesem Moment erscheint aus den Wolken bereits der Rettungsheli, der ca. 10 Meter neben uns den Arzt absetzt. Auf dem doch sehr schmalen Grat eine durchaus respekteinflössende Leistung, zumal wir keine Ausweichmöglichkeit haben und uns direkt im Luftdruck des Heli an den Fels klammern. Die Frau wird aufgenommen und der Heli verschwindet wieder in Richtung Tal - sowas beklommt man auch nicht alle Tage mit.

Der weitere Abstieg ist knackig, aber schön zu laufen. Man kann die Berliner Hütte bereits sehen, die sich am gegenüber liegenden Berghang befindet. Die letzte Stunde zu Hütte zieht sich doch arg, aber schliesslich sind wir da. Was für ein Klotz! Eine schöne Hütte, aber fast eher Hotelartig. Marek und ich werden im Winterlager untergebracht, denn die Hütte ist rappelvoll. Es folgt ein weiterer sehr lustiger Abend mit den GOClern und den Jungs aus Franken.

 

Hütte: Note 3, sher schön, aber für meinen Geschmack zu groß und Tourimäßig.

Wirtin: Note 1-2, sehr nett, ebenso die Bedienungen

Weg: streckenweise anspruchsvoll, aber mit etwas Erfahrung gut zu machen.


Tag 7

Berliner Hütte, 2044m > Greizer Hütte, 2227m

Aufstiegsmeter: 1234m - Abstiegsmeter: 1050m

 

Clemens hat sich gemeldet, er ist in Mayrhofen und hat sich in einer Pension zum Auskurieren eingemietet.

Der Tag beginnt genau so schön wie der gestrige. Heute liegen eine Menge Höhenmeter vor uns, also los geht's. Über ein Hochmoor geht es sanft ansteigend Richtung Mörchenscharte. Nach einer halben Stunde holen uns die Frankenjungs ein, von denen wir dachten, sie seien schon längst auf dem Weg. Der Weg geht in grobes Blockwerk über und unter der Scharte in etwas weitere Schneefelder. Kurz unter der Scharte treffen wir auf Loes und Johann, ein holländisches Paar. Er war schon öfter in den Bergen, sie nicht - aber dafür macht sie es wirklich gut. Für den steileren Anstieg über das Schneefeld leihe ich ihr einem meiner Stöcke (was somit ihre Frage vom Vortag beantwortet, wofür man denn Stöcke braucht), da es doch ziemlich sulzig und glitschig ist.

Oben auf der Scharte machen wir Pause und entdecken auf der anderen Seite des Tals zu Greizer Hütte... leider auch den Weg, der sich in vielen Serpentinen von der Talsohle hinauf zur Hütte windet. Ich hasse sowas! Man sieht die Hütte, riecht das Bier und hat noch mindestens eine Stunde knackigen Auftsieg vor sich.

Der Sbstieg hat es in sich, technisch nicht so schwer (außer ganz am Anfang), aber über 1000 Höhenmeter Abstieg am Stück machen sich in den Knochen bemerkbar. Wir machen eine Brotzeit, etwa 2,5 Stunden vor der Hütte. In der Talsohle angekommen, knallt uns die Sonne genau auf den Hang, auf dem wir nun knapp 400 Hm zur Hütte hoch müssen. Nun macht sich bemerkbar, daß ich kaum etwas gegessen habe an diesem Tag (jaja...selbst Schuld) und schnaufe mich eher schlecht als recht den Weg hoch. Nach über einer Stunde komme ich oben an und stürze 2 Bergsteiger-Getränke hinunter.

Die Hütte ist echt hübsch und der Wirt symphatisch, auch wenn er eine seltsame Art der Lagervergabe hat. Obwohl wir angemeldet sind, bekommen wir nur das Notlager (Gartenauflagen auf dem Boden des Winterraums), während nicht angemeldete Gäste Matrazenlager beziehen können. Nicht weiter schlimm, aber so sollte es nicht laufen.

Wir essen und trinken uns müde, denn die Wirtin ist extrem geschäftstüchtig (aber dabei sehr sharmant und schlagfertig) und übertreibt nicht mit der Aussage, weit und breit den besten Kaiserschmarrn zu machen. Gegen halb zwölf nachts (auf der Greizer Hütte wird bis 23 Uhr ausgeschenkt) machen wir uns auf den Weg ins Notlager.

 

Hütte: Note 1, sehr gemütlich und urig.

Wirt / Wirtin: Note 1-2 (diese Lagervergabesache lassen wir mal außen vor)

Weg: konditionell recht anspruchsvoll, der letzte Anstieg ist echt widerlich.


Tag 8

Greizer Hütte, 2227m > Kasseler Hütte, 2178m

Aufstiegsmeter: 666m - Abstiegsmeter: 715m

 

Trotz des überfüllten Notlagers habe ich ausgezeichnet geschlafen; nach einem Kaffee geht es los zur Kasseler Hütte. Ein mäßiger Anstieg führt uns im Schatten zur Lappenscharte. Der Weg ist bis auf eine kniffelige Stelle (steiler Hang, den man queren muss, keine Seilsicherung) gut zu laufen. Er führt den gesamten Talkessel entlang und ändert seine Höhe kaum. Es ist heute nicht Lorenz' Tag - sonst besticht er mit guter Kondition, aber heute hat er einen toten Punkt. Während Michael und ich mit Tempo Richtung Hütte steigen, warten Uli und Marek auf Lorenz, zusammen mit den Frankenjungs. Etwa 1 Stunde vor der Hütte holen wir Loes und Johann ein und überholen sie - man hat so Tage, an denen die Energie raus will! Nach einer Kehre stehen Micha und ich vor einer Tür, die mitten auf dem Weg steht. Wie wir später erfahren ist es ein Kunstprojekt, daß den Wanderern klar machen soll: Eile mit Weile und genieße den Blick! Passt heute zu mir.

Wir kommen auf der Kasseler Hütte an, wo Clemens bereits auf uns wartet - natürlich freuen wir uns sehr, ihn zu sehen. Seinem Knie geht's gut, aber Rücken zickt noch rum. Er bringt uns Bargeld (ist knapp geworden... so ist das, wenn man lustige Gesellschaft hat!) und Zigaretten (kein Kommentar), steigt aber gegen 15 Uhr wieder ab, da er ja eh noch in der Pension eingemietet ist.

Mittlerweile sind die anderen eingetroffen, aber auf unsere Frage hin, auf der Terasse Brotzeit machen zu dürfen entgegnet uns der Wirt, dies sei nicht drin, schliesslich sei dies keine Selbstversorgerhütte. Wir sind perplex, denn eigentlich ist es völlig normal, daß man eigene Speisen verzehren kann und dazu beim Wirt Getränke bezieht (und außerdem ganz klar erlaubt nach der Hüttenordnung des Alpenvereins!). Also gehen wir 20 Meter weiter und essen unsere Brotzeit auf einem Felsen in der Sonne.

Uli spricht den Wirt spätr darauf an, der entgegnet, er sei nicht der Wirt, sondern nur dessen Bruder und befolge dessen Anweisung. Wegen unserer Missstimmung gibt er uns am Abend einen Schnaps aus (graunenhaftes Zeug...schmeckt wie Reinigungsalkohol). Nun denn, am nächsten Morgen spricht Uli auch den Wirt nochmal an, der ziemlich ausweichend reagiert - anscheinend ist einigen Wirten nicht klar, daß die Hütten dem Alpenverein gehören und nicht den Pächtern - und so, wie sich die Wanderer und Mitglieder an die Regeln zu halten haben, gilt das auch für die Wirte. Wie dem aus sei, der Wirt hat keinen guten Eindruck hinterlassen (zumal um kurz nach 20 Uhr abends kein Essen mehr gekocht wird - man mache schon die Küche sauber. Sowas hab ich noch auf keiner Hütte erlebt.).

Es wird trotzdem ein sehr langer und feuchtfröhlicher Abend - denn wir alle, die GOCler, die Franken und die Holländer beschliessen, nächsten Tag abzusteigen. Zum Einen soll das Wetter schlecht werden, zum Anderen ist die Edelhütte wegen Sektionstreffen völlig überfüllt. Ziemlich tüddelig und aufgrund der gesalzenen Preise der Kasseler Hütte gehen wir irgendwann ins Lager.

 

Hütte: Note 2, wirkt gepflegt und gemütlich.

Wirt: Note 5, sorry - aber sowas geht gar nicht (s.o.). Das überschattet leider auch, daß die anderen Angestellten der Hütte sehr nett sind!

Weg: schön zu laufen, bis auf ein oder zwei Stellen technisch recht gut machbar.



Tag 9

Kasseler Hütte, 2178m > Mayrhofen (über Grüne Wand)

 

Fast alle auf dr Hütte steigen ab nach Mayrhofen, so auch wir. Nach knapp 2 Stunden erreichen wir die Grüne-Wand-Hütte auf 1436m, wo wir ein flüssiges Abschlussfrühstück nehmen und beschliessen, mit dem Bustaxi nach Mayrhofen zu fahren (7 EUR pro Kopf). Das lohnt sich, sind doch 2 bis 3 Stunden Asphaltlaufen nicht so schick.

Mit Wehmut verabschieden wir uns in Mayrhofen von den 3 GOClern und den beiden Frankenjungs, die gemeinsam nach München fahren, nachdem Clemens Michael zu dessen Auto in Finkenberg gebracht hat.

 

Wir drei verbringen noch eine Nacht in Innsbruck und beenden standesgemäß diese Tour.