Karnischer Höhenweg 2015


Land: Österreich & Italien

Reisezeit: 27. Juli - 31. Juli 2015

Region: Karnischer Hauptkamm

 

Manchmal kommt es unverhofft, so wie die Whatsapp-Nachricht meines Freundes Michael im Juni: "wer hat Lust auf eine Bergtour Ende Juli?" - na ich. Ein uns beiden unbekannter Weg war schnell ausgemacht, der Karnische Höhenweg (KHW), auch Friedensweg genannt:

Offizielle Seite des Karnischen Höhenwegs & Bericht aus der DAV-Panorama

Karte: "Lienzer Dolomiten - Lesachtal (Karnischer Höhenweg)" von Kompass

Hier die Packliste mit allem Kram, den ich bei dieser Tour dabei hatte:

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Packliste KHW 2015.pdf
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Karte mit GPS-Tracks:

Klickt auf das Bild, um die Karte samt aller GPS-Tracking-Daten zu öffnen. Ein Klick auf die Etappen öffnet das entsprechende Fenster für die jeweilige Tagesetappe.


Etappe 1: Kartitsch > Obstansersee-Hütte

 

Da uns ein Urlaubstag "fehlte", um klassisch auf der Sillianer Hütte anzufangen, ließen wir diese aus und stiegen direkt auf der zweiten Hütte ein. Das Auto parkten wir auf dem Wandererparkplatz am Sportplatz in Kartitsch (etwas oberhalb des Ortes, ist im Ort aber ausgeschildert). Um 09.00 Uhr beginnen wir mit dem Aufstieg und sind nach den auf den Schildern angegebenen 2h 45min auf der Obstansersee-Hütte. Bemerkenswerterweise wird die Hütte zwar per Heli versorgt, bietet aber den Gästen zwei Tretboote, mit denen man für ein paar Euro auf den Obstansersee umher paddeln (treten) kann.


Etappe 2: Obstansersee-Hütte > Neue Porzehütte

 

Der Weg ist - auch auf den anderen Etappen - gut markiert und diese Etappe hat eine anvisierte Gehzeit von ca. 5 Stunden. Der Weg führt über die Pfannspitze (2676m), die direkt am Weg liegt und somit kann dieser Gipfel direkt mitgenommen werden. Im weiteren Verlauf kommt man an der Filmoor-Standschützenhütte vorbei, die etwa auf der Hälfte der Etappenlänge liegt. Dort machen wir eine halbe Stunde Radler-Pause (das Getränk, nicht die Fortbewegungsart) und gehen dann weiter in Richtung Tagesziel. Man kann man noch einen Abstecher über den Großen Kinigat (2689m) machen, den höchsten Gipfel auf dem KHW. Diesen Abstecher (ca. 1h) haben wir uns allerdings gespart.


Etappe 3: Neue Porzehütte > Hochweißsteinhaus


Die Königsetappe: mit 8 Stunden (wie immer reine Gehzeit) ist sie ausgeschildert und die sind auch realistisch. Wichtig zu wissen: auf der Etappe kann man seine Wasservorräte nicht aufüllen. Meine 2 Liter waren gerade so ausreichend; ein dritter Liter hätte auch nicht geschadet. Ca. 1,5 Stunden vor Ankunft sieht man das Hochweißsteinhaus bereits, was (wie ich finde) nicht immer motivierend ist... es gibt zwei mögliche Wege, die letzten Kilometer zur Hütte zu bewältigen: unten durch's Tal über die Inge-Alm (samt folgendem Wiederaufstieg) oder rechter Hand entlang des Kessels auf etwa gleicher Höhe bleibend. Wir entscheiden uns für letzteren Weg, der sich aber durchaus als anstrengend erweist: sehr schmal und zugewachsen erfordert er "höögschde Konzentration", was nach knapp 7 Stunden in praller Sonne manchmal etwas schwierig ist. Prompt trete in ich im Dickicht danben und mache mich lang, lediglich gebremst nach der Methode "Knie auf Stein". Die Schürfwunden sind halb so wild, aber das Knie wird dick und soll mich nächsten Tag noch gehörig ärgern.


Etappe 4: Hochweißsteinhaus > Wolayerseehütte

 

Die für mich schönste Etappe des Weges; sie führt sowohl über Höhenzüge und typische Berglandschaften, als auch durch traumhaft schöne Waldgebiete auf italienischer Seite. Wer mag, kann etwa 1 Wegstunde vor der Hütte eine Rast in der Oberen Wolayer Alm einlegen und dort produzierten Ziegenkäse und frische Bergmich zu sich nehmen. Der letzte Anstieg zur Wolayerseehütte zieht sich etwas; es gibt zwei Möglichkeiten. den rot-weiß-rot markierten Wanderweg oder den sich in Serpentinen hochschlängelnden Fahrweg; wir nehmen eine Michung aus beidem. Auf halber Höhe kann man vom Fahrweg direkt wieder in den Wanderweg einsteigen und erreich nach wenigen Minuten die wirklich traumhaft schön gelegene (und sehr moderne, aber trotzdem gemütliche) Wolayerseehütte.


Etappe 5: Wolayerseehütte > über Untere Valentinalm > Kötschach-Mauthen

 

Zeit zum Abschied nehmen vom KHW! Wir entscheiden uns für den Abstieg über die Untere Valentinalm; dafür müssen wir erstmal ein paar Höhenmeter zum Valentintörl machen, um danach nur noch in eine Richtung zu gehen: unten. Der Weg ist gut zu laufen, wenn auch lange Abstiege sich meist (bei mir immer) in den Knien bemerkbar machen. Bei der Unteren Valentinalm legen wir eine Kaffeepause ein und gehen dann ein paar Minuten bis zur Bundestraße, an der in den Sommermonaten ein Wanderbus fährt. Dieser bringt Michael weiter Richtung Sillian und mich bis Kötschach-Mauthen, wo ich in meinen Zug nach Wien einsteige, um dort noch ein paar Tage zu verbringen.